An einem Gewerbegebiet an der Lipezker Straße in Sachsendorf prangt seit einiger Zeit ein Schild mit dem Text: „Dieses Vorhaben wird unterstützt von der Wirtschaftsförderung Cottbus.“ Das Schild ist in dreierlei Hinsicht bedeutsam: Bisher arbeiteten die Cottbuser Wirtschaftsförderer eher im Verborgenen und zweitens taten sie es unter dem Namen Entwicklungsgesellschaft Cottbus. Für den Investor Norman Schulz ist das Schild in anderer Hinsicht bedeutsam: Es setzt den Schlusspunkt unter jahrelange Bemühungen, einen neuen Standort in Cottbus aufzubauen.
Norman Scholz, heute 33, ist gelernter Fachinformatiker und seit 2009 als IT-Dienstleister für kleine und mittelständische Unternehmen am Markt. Seine Firma arbeitet vom Merzdorfer Weg aus, die 450 Quadratmeter große Halle ist schlecht zu finden, außerdem schwer zu klimatisieren. „Irgendwann habe ich mich also entschlossen, neu zu bauen“, so der ehemalige Forster. „Cottbus ist für mich ein toller Standort, die Stadt hat eine gute Größe.“ Da er viele Kunden aus Senftenberg und Hoyerswerda betreut, war klar: Der neue Firmensitz sollte im Süden von Cottbus angesiedelt werden.
2015 begann Scholz mit der Grundstückssuche, stieß dabei auf der Internetseite der Entwicklungsgesellschaft EGC auf ein Gewerbegebiet in Sachsendorf, das ihm gefiel. Im Dezember 2016 hat er das 3500 Quadratmeter große Grundstück gekauft. „Anfangs liefen die Verhandlungen etwas zäh“, erinnert sich der Geschäftsmann. Das Problem: Das Gewerbegebiet ist nicht voll erschlossen. Quer durch das Scholz´sche Grundstück verlief eine Regenwasserleitung. „Und niemand konnte herausfinden, wem diese Leitung gehört.“ Die Leitung durfte allerdings auch nicht so einfach überbaut werden, ein Verantwortlicher musste gefunden werden, der einer Verlegung zustimmt.
Norman Scholz bewies Geduld und einen langen Atem, die Wirtschaftsförderung musste das Problem irgendwie lösen. „Nachdem die EGC umstrukturiert wurde, sind die Abläufe deutlich verbessert, es hat sich schnell etwas bewegt“, freut sich der Unternehmer.